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#lyrik

22 Beiträge17 Beteiligte2 Beiträge heute

"Daß alle diese Leute, die Lebenden wie die Toten, keine Gelegenheit hatten, gesehen zu werden, daß das Leben ihnen keine Chance ließ, zu bleiben, erinnert zu werden, im Licht zu stehen, daß ihr Normalsein sie dem schlichten menschlichen Interesse entzog, schien mir ungerecht. Man musste von ihnen und für sie sprechen..."

Maria Stepanowa

Zitiert nach Sinn und Form, 2024/2, S.275

#Literatur#sinnundform#lyrik

Feuer

Halte die Welt
am Brennen
Den Schürhaken
in die Glut
Stochern in
all der Wut
Glühendes
Eisen an den Hals
der Schweigenden
Verdientermaßen
Sind doch der
Treibstoff aller
Flammen von hier
bis zum Horizont
Die Schweigenden
Die Blutenden
Vom Leben
Vergessenen
Feuerfutter jener
Emporkömmlinge
die noch lachen
wenn das Wasser
uns allen bis
zum Hals steht

04/2025

Esst weniger Fisch (1/2)

Waren früher nur die Gräten
für Genießer das Problem,
sind uns‘re fettigen Diäten
jetzt Probleme im Extrem.

Das Zauberwort heißt Omega,
so steht‘s auf jeder Dose.
Doch „Esst mehr Fisch!“ ist gaga,
ohne Evidenz, die Chose.

Folgen des Hypes sind viele:
Die Arten sind am Schwinden.
Und wer auf Farmen schiele,
kann Zombie-Lachse finden.

(Andreas Dietz)

#Lyrik#Gedichte#Poesie

Das Lebensglück des Skeptikers (1/2)

Das Lebensglück des Skeptikers,
es gleicht dem eines Optikers.
Er hat ein bisschen von Routine,
auch vom Fleiße einer Biene.

Er dreht täglich eine Kurbel
für den nächsten großen Schwurbel.
Den zerlegt er dann methodisch
und er pfeift dabei melodisch.

Skeptiker woll’n auch kartieren,
all den Unsinn einsortieren:
Pendel, Ruten und das Muten,
Handauflegen, Schröpfen, Bluten.

(Andreas Dietz)

#Lyrik #Gedichte #Poesie @skeptix_ev

Das Lebensglück des Skeptikers (2/2)

Auch sektiererische Gruppen,
Okkultisten, Voodoo-Puppen
und das schauerliche Raunen
der Blauen und der Braunen.

Entführt von grünen Männchen?
Die Zukunft seh‘n im Kännchen?
Die Erde hohl, die Erde flach?
Einen Kobold auf dem Dach?

Der Skeptiker die Kurbel dreht,
ihm niemals seine Lust vergeht
am Zweifeln, am Entdecken,
am Aberglauben checken.

(Andreas Dietz)

#Lyrik #Gedichte #Poesie @skeptix_ev

Das Wort

Das Wort
Dieses Wort
ist nicht in
deinem Mund
Es lebt im Zweifel
Es geistert
durch die Fluten
deiner Gedanken
durch alle Ängste
von Tag und Nacht
Mäandert entlang
finsterer Ströme
durchwatet grelle Panik
Hinauf zum Olymp
und hinab in
den Hades
Entgleitet all
deinem Hoffen
auf Erlösung
Doch du atmest es
durch deine Augen
Ich kann es sehen
Die Liebe

04/2025

Du und ich

Du und ich
ruhen am Fluss
Blicken in den
Himmel so grau
und doch so blau
Hand in Hand
Finger spürend
Sand unter uns
Gras um die Nasen
Dein Atmen und
mein Lauschen
Kühle des Wassers
und Hitze der
Sonne bis der
Schatten des Baumes
kommt und die
Nacht in sich trägt
Du und ich mit
Tränen in den Augen
Stille Freude und
stille Trauer dann
wenn der neue
Tag beginnt

04/2025

#Propaganda der Yuppieschweine - #PunkRock #Lyrik gegen die #Arbeit

Donnerstag, 17. #April 25, 19 Uhr
@rbf #Berlin #kreuzberg

Zum Tag der Arbeit gibt es an diesem Abend eine Lesung gegen die Arbeit.

Die Arbeit ist das Lebenselexier kapitalistischer Gesellschaften. Dass es mit der Arbeit kein Gutes Leben geben kann, ist Thema dieser #veranstaltung

#Arbeiterlieder, klassische #Texte gegen die Arbeit, eigene und Songtexte aus dem #Punk Kanon werden das verdeutlichen.

Schwarz auf Weiß

Sind Sie 61
oder älter
Überqualifiziert
Unterfordert
Schulabschluss von
der Baumschule
oder knapp eine
Mittlere Reife von
anno dazumal
Mit einem Beruf
den keiner mehr
braucht oder will
Wissen Sie viel
aber steht auf
keinem Papier
Besitzen Sie kein
Dokument mit
Stempel und
beeindruckendem
Logo einer tollen
Universität
Sieht ihr Lebenslauf
aus wie mit der
Zahnbürste gemalt
Dann sind Sie
im Arsch

04/2025

Eros

Masken! Masken! Dass man Eros blende.
Wer erträgt sein strahlendes Gesicht,
wenn er wie die Sommersonnenwende
frühlingliches Vorspiel unterbricht.

Wie es unversehens im Geplauder
anders wird und ernsthaft...Etwas schrie...
Und er wirft den namenlosen Schauder
wie ein Tempelinnres über sie.

Oh verloren, plötzlich, oh verloren!
Göttliche umarmen schnell.
Leben wand sich, Schicksal ward geboren.
Und im Innern weint ein Quell